Jülich,

Vogelgrippe, Gasexplosion und Co. - Ausbildung der Sachgebiete 1&2

Auch die Jülicher Fachgruppe Führung/ Kommunikation widmete sich am Ausbildungswochenende Anfang Juni ihrer Fachkunde.

Ausbilder und stellvertretender Führer FK Armin Großek begann nach der Begrüßung mit einem Lagediktat. Aufgabe der Helfer war das korrekte Erfassen der Meldung zum erdachten Einsatz am Geflügelhof. Das erscheint auf den ersten Blick einfacher als es ist, ist man doch permanent versucht, einzelne Worte oder ganze Sätze abzukürzen und damit im schlimmsten Fall den Sinn zu verändern.

Nach einer kurzen Auswertung folgte eine Theorieeinheit zu den Grundlagen Taktische Zeichen. Die systematische Nutzung von kleinen schematische Darstellungen erlaubt die organisationsübergreifende Darstellung von komplexen Sachverhalten, beispielsweise an Lagekarten. Hat man erst einmal die Grundsymbole wie Vokabeln erlernt, kann man durch einfache Erweiterung und Kombination nahezu jede Einsatzsituation übersichtlich darstellen.

Doch zum Handwerkszeug eines FKlers gehört es vor allem, auch die eigene Organisation gut zu kennen. In einer Gruppenarbeit beschäftigten sich die Helfer mit den Aufgaben sowie mit der materiellen und personellen Ausstattung der einzelnen Einheiten und Fachgruppen des Technischen Hilfswerks. Im Anschluss stellten sich die Teams ihre Ergebnisse vor und wiesen auf Besonderheiten hin.

Um alle Informationen sachgerecht zu erfassen, wurde am Nachmittag der Umgang mit den Betriebsunterlagen gelehrt, insbesondere mit dem technischen Betriebsbuch, dem Einsatztagebuch und dem Nachrichtenvordruck. Armin Großek machte deutlich, wie wichtig der korrekte Umgang mit den Unterlagen ist. Sie dienen nicht nur der fortlaufenden Dokumentation aller Vorgänge und Entscheidungen im Einsatz, sondern werden im Falle eines Prozesses auch gerichtlich als Beweis herangezogen. In einer anschließenden Übung musste eine komplexe Lage mit verschiedenen Meldungen in allen drei Formularen sowie alle Einheiten mit taktischen Zeichen erfasst werden. Die ebenfalls enthaltene Führungsstruktur musste darüber hinaus in einer sogenannten „Führungsharke“ dargestellt werden. Die Auswertung dieser anspruchsvollen Übung zeigte, wie gut - trotz kleiner Unsicherheiten - die Theoriekenntnisse verinnerlicht wurden.

 Da Übung bekanntlich den Meister macht, wurde am Sonntag für die große Abschlussübung des Ausbildungswochenendes der Führungs- und Lageanhänger des THW Jülich aufgebaut. Kaum aufgebaut, erreichte die Helferinnen und Helfer eine erdachte Katastrophenmeldung: in Musterstadt hatte sich in einem Wohnviertel eine schwere Gasexplosion ereignet. Mehrere verletzte und vermisste Personen sowie teils schwere Beschädigungen umliegender Häuser und Straßen wurden durch den Einsatzleiter Armin Großek an die Gruppe gemeldet. Nach einer kurzen Vorbereitungsphase meldete sich die Führungsstelle als Einsatzleitung einsatzbereit und eine Meldung nach der anderen traf beim Funker ein. Aufgabe der Helferinnen und Helfer war das Erfassen aller Funkmeldungen auf den vierfach Nachrichtenvordrucken, das Führen der Lagekarte in der Funktion des S2 und die Erfassung aller Einheiten in der Funktion des S1. Alle Aufgabenbereiche wurden durch getauscht, wie es einem Schichtwechsel im regulären Einsatz gleich käme. Nach unzähligen Meldungen und Lageänderungen über Stunden hinweg musste in einem Lagevortrag dem Einsatzleiter der aktuelle Stand berichtet werden. Trotz einigen Schweißperlen auf der Stirn und kleinen Unsicherheiten an der richtigen Umsetzung zeigte sich Armin Großek am Ende sehr zufrieden mit dem Ergebnis. In der Feedbackrunde am späten Nachmittag bestätigten auch die Helferinnen und Helfer ihrem Ausbilder, wie viel Spaß dieses Wochenende mit all seinen Herausforderungen gemacht hat und dass alle auf Fortsetzung dieser intensiven Ausbildungsform hoffen. Nur durch stetes Lernen und zahlreiche Wiederholungen kann man sich das umfangreiche Wissen eines guten FKlers aneignen und auf Einsätze vorbereiten.





Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: