Jülich,

Fachausbildung der Fachgruppen Führung/Kommunikation Mönchengladbach und Jülich

Zum letzten Ausbildungsdienst (10. Mai 2014) trafen sich erneut die Helferinnen und Helfer der beiden Fachgruppen Führung/Kommunikation im Ortsverband Jülich.

Der Leiter der Fachgruppe aus Jülich, Armin Großek, begrüßte die Gäste und eröffnete die Ausbildung mit einem Lagediktat, aus dem im Anschluss die acht Punkte der Lagemeldung erarbeitet wurden. Dieses Instrument dient vor allem der effizienten Zusammenfassung von einsatzrelevanten Informationen, die im Rahmen der Stabsarbeit an übergeordnete Ebenen gemeldet werden. Die Vorgabe der acht Punkte „allgemeine Lage“, „Gefahren-/Schadenlage“, „Eigene Lage“, „Lageentwicklung“, „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“, „Besondere Vorkommnisse“, „Anforderungen“  und „Sonstiges“ garantiert dabei die Vollständigkeit der Informationsweitergabe.

 

Im Anschluss frischte Andreas Boblenz, Truppführer in der FK Jülich, die Kenntnisse der Teilnehmer zu den Betriebsunterlagen auf. Diese umfassen alle Dokumente, die zum einen den Dienstbetrieb in und um eine Führungsstelle regeln, alle Maßnahmen und Abläufe dokumentieren, aber auch eine Analyse zulassen. So werden beispielweise die Wege der Kommunikation (Funk, Draht, Melder etc.) dokumentiert, aber auch alle ein- und ausgehenden Meldungen erfasst sowie die personelle Besetzung der Führungsstelle nachgehalten. Diese Dokumente haben Urkundencharakter und sind im Einsatz unerlässlich.

 

Eine der klassischen Stabsfunktionen einer Führungsstelle, der Sachgebietsleiter Logistik (S4), wurde durch Jochen Schüsseler, Zug- und Logistikführer im THW Jülich, anhand des Hochwassereinsatzes 2013 vorgestellt. Zusammen mit den Teilnehmern wurden in einem ersten Schritt die Bedürfnisse von Helferinnen und Helfern im Einsatz erarbeitet, um die Bandbreite des Aufgabenbereichs zu verdeutlichen. So ist neben den Grundbedürfnissen, wie trinken, essen, schlafen, auch die medizinische und hygienische Versorgung sicherzustellen. Bei längeren Einsätzen - insbesondere mit Schichtsystemen -  können die umfangreichere Information der Helfer (bspw. mit Lagerzeitungen), die Organisation von kleinen Freizeitangeboten und die Sicherstellung des Kontaktes mit Familie und Freunden notwendig werden.

Neben menschlichen Bedürfnissen zählt auch die Organisation der Materialerhaltung und Instandsetzung zu den Aufgaben des Sachgebietsleiters. So müssen alle Arten von Betriebsstoffen und Ersatzteile beschafft und ggf. auch Werkstätten mit der Reparatur von Einsatzmaterial oder Kfz beauftragt werden. Der Sachgebietsleiter arbeitet dabei sehr eng mit THW-eigenen Logistikgruppen, aber auch externen Organisationen, wie z.B. den Betreuungseinheiten der Hilfsorganisationen, zusammen. In einer kleinen Übung sollten die Teilnehmer im jeweils ortsfremden Gebiet eine Unterbringungsmöglichkeit für 100 Einsatzkräfte, eine Einkaufsmöglichkeit, eine Werkstatt und eine DKV-Tankstelle mithilfe des Internets finden und anschließend vortragen. Dabei wurden die Vor- und Nachteile der einzelnen Lösungen diskutiert. Deutlich wurde vor allem, wie schwierig diese Aufgabe bei überregionalen Einsätzen werden kann und welch hoher Kommunikations- und Koordinationsbedarf damit verbunden ist.

Nach einer gemeinsamen Mittagspause stellte Konrad Barth, Sachgebietsleiter Telekommunikation, eines der autarken Kommunikationsmittel des THW, das AWITEL (Albis Wired Telephone) vor. Dabei handelt es sich um eine digitale Feldtelefontechnik, bei der einzelne mit Batterien betriebene Telefone in einem Bussystem mit einem Feldkabel verbunden werden. Der Vorteil dieser Technik liegt in der Feldtauglichkeit, der Ausdehnung von bis zu 12 km Länge und der Unabhängigkeit von örtlichen Telekommunikationsleitungen. Durch ein Gateway-Gerät, das sogenannte AWINAP, können weitere AWITEL-Netze angeschlossen und  sogar ein analoges Feldtelefon-, ein Funk-, ein Telefon- oder ein Mobilfunknetz mit dem AWITEL kombiniert werden. Mit dieser hohen Flexibilität bildet diese Technik eine nicht unerhebliche Säule der Kommunikationsmöglichkeiten, die durch die Fachgruppe Führung/Kommunikation im Einsatz bereitgestellt werden können. Die verschiedenen Bedienfunktionen wurden anhand eines kleinen Netzes vorgestellt und ausprobiert. Nach einer kleinen Fragerunde wurde alles Material wieder ordnungsgemäß verlastet. Damit endete die Ausbildung und man verabschiedete sich von den Kameraden aus Mönchengladbach – wie immer unter dem Motto „Fortsetzung folgt!“.


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