Stolberg-Münsterbusch,

Ausbildungswochenende des THW Jülich

Vermisste Personen nach Hausexplosion – mit dieser Meldung wurden die Helferinnen und Helfer des THW Jülich am Freitag, dem 20. September, in die Unterkunft nach Koslar gerufen. Das Ziel des Übungsszenarios war das ehemalige Militärgelände Münsterbusch bei Stolberg.

Vor Ort angekommen wies der Gruppenführer der ersten Bergungsgruppe, Sören Jost, die Teilnehmer in die Lage ein. Sofort wurden den einzelnen Trupps verschiedene Aufgaben zugewiesen. Während die einen Scheinwerfer und Powermoons (Leuchtballons mit 1000W-Metalldampflampen auf Stativen) aufbauten und die Lichtmastanhänger in Betrieb nahmen, um die Einsatzfläche auszuleuchten, begannen andere systematisch die Fläche rings um das Übungshaus nach vermissten Personen abzusuchen. Die Vermissten wurden zwar gefunden, jedoch war der direkte Zugang durch eine Röhre mehrfach blockiert. So mussten beispielsweise Gestein beräumt und Armierungsstäbe getrennt werden. Klassische Mittel sind dafür beispielsweise Motortrennjäger, Hebekissen, Büffelwinde und hydraulische Schere/Spreizer. Wichtig ist dabei der stete Kontakt zu den Helfern außerhalb der Röhre sowie der Eigenschutz. Nachdem man zur vermissten und verletzten Person vorgedrungen war – dargestellt durch eine Puppe-, wurde diese mit einer Bergeschleppe durch die enge Röhre nach außen transportiert. Um die Lebensfunktionen der verletzten Person laufend zu überwachen, begleitete ein ausgebildeter Rettungshelfer die Rettungsaktion. Gegen ein Uhr wurde die Übung erfolgreich beendet und die Helferinnen und Helfer traten ihre Rückfahrt zur THW-Unterkunft nach Koslar an.

Nach kurzer Nacht startete der Samstagmorgen mit einem kräftigen Frühstück. Danach rückte man zum zweiten Teil des Ausbildungswochenendes Richtung Münsterbusch aus. Mittelpunkt der Übung stellte diesmal das sogenannte Einsatzgerüstsystem. Es besteht aus verschiedenen Gerüstteilen, die ähnlich einem Baukastensystem je nach Einsatzzweck miteinander verbunden werden können, dabei aber robust und formstabil sind. Vor Ort wurden die Helferinnen und Helfer in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe stützte unter der Anleitung von Sören Jost die Decke im Übungshaus ab. Ein solcher Schritt kann unter anderem bei durch Löschwasser belastete Bausubstanz oder bei Einsturzgefährdung notwendig werden. Im Anschluss baute die Gruppe am Fenster der ersten Etage einen Ausleger, der mit einer Umlenkrolle versehen, ähnlich einem Flaschenzug, zum Auf- und Abseilen dient. Natürlich ließen sich die Helfer die Gelegenheit nicht nehmen und übten auch das Auf- und Abseilen an Gebäuden. Die zweite Gruppe baute unter der Leitung von Dirk Kratz, Gruppenführer der Fachgruppe Wassergefahren, über einen kleinen Fluss eine Seilbahn, mit der Material auf die gegenüberliegende Uferseite transportiert werden konnte. Werden bei einem Hochwasser Brücken zerstört, müssen neue Übergänge geschaffen werden. Häufig muss dann der erste Materialtransport via Boot oder Seilbahn erfolgen. Eine mögliche Alternative zu diesem Vorgehen stellte die freitragende Brücke dar, die im Anschluss gebaut wurde. Stück für Stück wurde die Brücke vom diesseitigen ans jenseitige Ufer gebaut. Damit sie im Gleichgewicht blieb, wurde auf den ersten Metern an Land eine Plane befestigt, die mit Wasser gefüllt als Gegengewicht diente.

Während einer kleinen Pause bei Kaffee und Kuchen wurde ein erstes Resümee gezogen. Im Anschluss wurde das Material zurückgebaut und auf den Fahrzeugen verlastet. Gegen 18:00 Uhr trafen alle wieder in der Unterkunft in Koslar ein. Während die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und des Materials wieder hergestellt wurde, wurde durch die Küche der Kameradschaftsabend vorbereitet. An einer langen Tafel auf dem Hof genossen alle gemeinsam den Grillabend und ließen die Ausbildung Revue passieren. Das einheitliche Fazit aller Beteiligten: es hat riesigen Spaß gemacht und man freut sich schon auf das nächste Mal!


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